Major Walter Nowotny, unser Fliegertiger

Mehr noch also unsere deutschen Panzerhelden haben im Sechsjährigen Krieg unsere deutschen Fliegerhelden reingehauen, allen voran unser Major Walter Nowotny. Dessen Geburtstag wir heute feiern wollen. Mit 281 Abschüssen gehört er nämlich zu den größten Jagdfliegern der Kriegsgeschichte. Im ostmärkischen Gmünd wurde er Anno 1920 geboren und begann seine kriegerische Laufbahn Anno 1939 bei unserer Luftwaffe. Sein Wunsch Bombenflieger zu werden ging nicht in Erfüllung, stattdessen kam er zu den Jagdfliegern. Bei den Jägern fand er seine Bestimmung und flog ab Anno 1941 Kampfeinsätze. Er flog zuerst unsere Me 109, erhielt dann aber eine Fw 190. Seinen 250. Abschuss erzielte er schon Anno 1943 und ohne das anschließende Feindflugverbot hätte er womöglich gar die 500 Luftsiege voll gemacht. So aber durfte er sich erst wieder bei der Erprobung unserer Me 262 in den Luftkampf stürzen und fand mit dieser Anno 1944 den Schlachtentod. Geehrt wurde unser Major Nowotny mit dem Ritterkreuz samt Eichenlaub, Schwertern und Edelsteinen, dem deutschen Kreuz in Gold, dem Ehrenpokal der Luftwaffe und dem Eisernen Kreuz beider Klassen. Im Panzerfliegerbuch seines Bruder Rudolf – „Walter Nowotny. Fliegerwunder aus Österreich“ genannt – haut unser Major Nowotny nun die Besatzung einer abgeschossenen He 111 raus:

„Etwa 20.17 Uhr erhielt das Flugzeug drei Volltreffer, einen in die Kanzel durch das Lofte und je einen in die Nähe der Motoren. Durch den Treffer im Lofte wurde dem Beobachter der rechte Unterarm zertrümmert. Beim linken Motor wurde wahrscheinlich das Gasgestände oder die Benzinleitung zerschossen. Der Motor fiel nach anfänglichem Brennen sofort aus. Beim rechten Motor wurde der Ölbehälter zerschossen und fiel nach drei bis vier Minuten ebenfalls aus. Sofort nach dem Treffer warf der Beobachter die Bomben im Notzug und der Flugzeugführer versuchte, eine Rechtskurve einzuleiten. Durch den Flaktreffer war jedoch das Leitwerk erheblich angeschlagen, sowie die Flächen in großem Maße zerfetzt. Das Flugzeug konnte nur unter starkem Andrücken und Schräglage über den stehenden Motor in die Linkskurve gezwungen werden. Hierbei verlor das Flugzeug 1000 Meter Höhe. Flaksplitter zerschlugen gleichzeitig das MG in der Vorderwanne und verletzten den Heckschützen leicht. Der Bordmechaniker begab sich nach dem Volltreffer auf Befehl aus der Kanzel sofort nach vorn, um dem Beobachter erste Hilfe zu geben. Er führte dies ohne Sauerstoffmaske durch. Der Bordfunker übernahm für den Verlauf des weiteren Fluges die Jagdabwehr. Er vernichtete durch Zerreißen in kleinste Teile Funkbefehl und Geheimsachen und warf sie allmählich über Bord. Der Flugzeugführer versuchte auf dem kürzesten Weg so nahe als möglich an die eigenen Linien zu kommen. Der rechte Motor begann heftiger zu brennen. Das Flugzeug fiel mit etwa 10 Meter/Sekunde. Besonders erschwert wurde der Rückflug durch ein stets Abdrängen des Flugzeuges nach rechts zum Ladogasee hin. Die Ursache lag nach Ausfall des rechten Motors, der jedoch brennend auf Leerlauf weiterlief, in der großen Bremswirkung dieses Motors. Es gehörten alle körperlichen Kräfte dazu und zum Teil die Hilfe der anderen Besatzungsmitglieder, um das Flugzeug auf Kurs zu zwingen. Während des Rückfluges unterstützte der schwer verwundete Beobachter den Flugzeugführer und in einem Falle in die Bedienung der Trimmung und gab neben den Leistungen der Besatzung, besonders des unerhört schwer und zielbewußt arbeitenden Flugzeugführers, das Beispiel eines Mannes, der nicht klein zu kriegen ist. In etwa 700 Meter Höhe löste sich der brennende Motor in seine Bestandteile auf. Nur die Kurbelwelle war übriggeblieben. Das Abfallen des Motors gab dem Flugzeug einen günstigen Gleitwinkel (7 Meter/Sekunde), der es dem Flugzeugführer ermöglichte, die, wie sich später herausstellte, entscheidenden 2,2 Kilometer noch zu bezwingen. Der Flugzeugführer entschloß sich, die Notlandung in einem halblinks vorne liegenden ausgedehnten Sumpfgebiet vorzunehmen. Beim Überfliegen des im Nordosten säumenden Hochwaldes bekam das Flugzeug sehr heftigen Beschuß durch feindliche Infanterie. Das Flugzeug erhielt viele Treffer. Während dieses Beschusses setzte der Flugzeugführer das Flugzeug in einer glatt und sanft verlaufenden Notlandung auf. Da das Flugzeug unter Beschuß lag und die Gefahr des Detonierens nach wie vor bestand, verließ die Besatzung unter Stützung des Verwundeten so rasch wie möglich das Flugzeug. Während des ganzen Rückfluges hat uns das Jagdgeschwader Trautloft in vorbildlicher Kameradschaft durch alle Flak und feindliche Jagdangriffe unmöglich gemacht. Nach der Notlandung sammelten sich 6 Jäger über dem Platz und hielten mit ihren Bordwaffen die feindliche Infanterie nieder, solange, bis es klar von oben zu erkennen war, daß die Besatzung geborgen wurde. Hiermit trugen sie entscheidend zur Rettung der Besatzung bei. Nach Weiß-Schießen der eigenen Truppen flogen sie dann ab. Die Besatzung beschloß, den Wald am Westrand des Sumpfes zu erreichen. Sie wurde aber etwa nach 100 Meter durch Schreien aufgehalten. Nach einigem Zweifel konnte dann festgestellt werden, nachdem auch weiß geschossen wurde, daß eigene Truppen vor uns lagen. Da die Besatzung bereits in ein Minenfeld geraten war, kam der Stoßtrupp und führte die Besatzung sicher in die HKL. Hier wurde der schwerverwundete Beobachter sofort in ärztliche Behandlung gegeben. In der Nacht wurde dann der halbe rechte Arm amputiert. Gegen 22 Uhr war ein eigener Spähtrupp ausgeschickt, um das Flugzeug auszubauen. Der Russe war jedoch bereits am Flugzeug. Hierauf wurde unverzüglich das Flugzeug durch Granatwerfer in Brand geschossen. Die A1Fa detonierte und wurde in kleinste Teile zerlegt.“ Diese nüchterne Sprache schildert eindringlicher, als ein dramatischer Bericht es könnte, die große Schlacht von damals und den Geist, in dem sie bestanden wurde…“

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